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Lernpausen gibt es nicht! Doch manchmal stoppt das Lernen jäh!

22. Aug 2024Maya Onken
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5 Gute Tipps für entspanntes Dranbleiben

Ich habe eine schlechte Nachricht für alle, die nach einer Weiterbildung verkünden: «So ich mach mal Pause.» Das klappt einfach nicht! Das Gehirn lernt laufend und§ fortwährend, ob man will oder nicht.

So bin ich gerade in Lanzarote und habe mir einen Arbeitsstopp verschrieben. Ich sollte mich nach hohem Einsatz nun endlich mal erholen. Doch ich war noch nie in einer Mietwohnung auf dieser Insel. Jeden Tag finde ich neue Dinge heraus: wo man ein Fahrrad mieten kann, wieviel Trinkgeld im Restaurant üblich ist oder wie man sich am besten hinsetzt, wenn der Wind einem mit Sand von oben bis unten einpudert. Um mich in dieser fremden Umgebung zurechtzufinden, muss ich laufend neue Dinge lernen. Obwohl ich so richtig Ferien machen will, lerne ich vorzu!

Nun bin ich beruflich als Dozentin unterwegs und unterrichte Dinge wie Psychologie oder Didaktik. Ich verlange also von meinen Teilnehmenden, dass sie lernen. Die meisten wollen das auch! Deshalb haben sie sich für einen Lehrgang angemeldet. Sie wollen ihre Kompetenzen erweitern, ihr Tun reflektieren, mehr über sich und andere wissen. Und das funktioniert streckenweise wunderbar und doch gibt es Momente, wo sich das Gehirn entscheidet, in den Liegestuhl zu sitzen und einen Lernstopp zu machen. Das kann viele Gründe haben:

  • Das Gehirn ist überlastet und wie ein verstopfter Mailboxeingang muss es zuerst alte Infos abarbeiten
  • Das Gehirn kann keinen Bezug zu bereits vorhandenem Wissen herstellen. Es hat sozusagen ein neues Kabel in die Hand bekommen und sucht nun die Steckdose.
  • Selbstgebastelter Leistungsdruck und Verbissenheit sind oft stärker als jeder Wissensdurst.
  • Die Lehrperson vor einem sagt einem nicht zu und man empfindet Abneigung oder Irritation.

· Oder die Lehrperson vor einem bedient immer nur einen Lernkanal (z.B. sie erzählt und erklärt ausschliesslich und zeigt kein Geschriebenes oder Bilder) und vergisst dabei, dass Menschen über Auge, Ohr, Nase, Mund und Hand lernen.

Vielleicht denken Sie an dieser Stelle, dass sie das alles nichts angeht. Doch auch Sie sind garantiert mit der rasenden Digitalisierung herausgefordert: wie man KI bedient, wie man sich tolle Apps runterlädt oder wie man online recherchiert. Sie müssen also nicht erst nach Lanzarote fliegen, damit ihr Gehirn anfängt zu lernen. Es reicht, dass jemand jüngeres mehr weiss wie Sie!

Hier also fünf Lerntipps fürs entspannte Aneignen von Neuem:

1. Seien Sie unbesorgt, ihr Gehirn will lernen und ist nie zu faul dafür.

2. Versuchen Sie sich in kleinen Schritten Neues anzueignen : von dem Bekannten langsam zum Ungekannten vordringen. Vom Leichten langsam zum Schweren.

3. Machen Sie beim Lernen immer wieder mal Pausen und lassen Sie sich hier sagen, dass das Gehirn auch während ihres Schlafs weiterarbeitet und Dinge miteinander verknüpft. Es kann also gut sein, dass sie am nächsten Tag etwas verstanden haben, was Ihnen am Tag zuvor noch ein Rätsel war.

4. Lernen Sie von Menschen, die sie mögen und die ihnen als Vorbild dienen.

5. Finden Sie heraus, welcher Lerntyp Sie sind und wählen sie dementsprechend die Medien dazu (z.B. auditive Lerntypen erzählen sich oder anderen das Gelernte oder wählen Podcasts, visuelle Lerntypen schauen Videos oder zeichnen sich die Dinge auf etc.).

Nun wünsche ich Ihnen und ihrem Gehirn viel Spass, sei es auf dem Fahrrad oder vor einem Skript. Ob sie wollen oder nicht, ihr Gehirn macht keine Pausen!

Wie man lernt, wie man anderen das Lernen beibringt: SVEB-Zertifikat Ausbilderin/Ausbilder.  Nächster Start

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